Ich habe schon immer gerne an Material herumgebastelt.
Anfangs kopiert, geschnitten, geklebt...
weil der Computer erfunden wurde,
als ich meine Kinder mit Windeln wickelte,
damit sie keinen lästigen Pilz bekommen.
Mit dem Computer kannte ich mich ausschließlich als Schreibwerkzeug aus
und war skeptisch, weil manchmal alles wieder weg war, was gerade noch da war.
Die ganze Arbeit umsonst und die Verzweiflung groß...
Immer größer wurde aber mein Wunsch,
mein Material für die Schule gezielter vorzubereiten
und mein eigenes Ding zu entwickeln.
Meine Kinder sind unterdessen gewachsen
und auch wenn sie mir rund um den Computer nicht all zu viel zutrauen
(ich würde einfach die grundsätzliche Struktur nicht begreifen),
haben sie mich Hemmungen überwinden lassen
und mich neugierig gemacht.
Vor gefühlten 2 Jahren habe ich mit Corel und meinem Computer dann in kleinen Schritten
und mit Tipps von anderen angefangen,
nach eigenen Vorstellungen für die Schule Material zu erstellen.
Dabei ist es mir ein ganz besonderes Anliegen,
die Kinder in ihren Möglichkeiten und Interessen im Blick zu haben.
Immer mehr habe ich festgestellt, dass es sinnvoll ist,
Material in verschiedenen Schwierigkeitsstufen anzubieten.
Einmal können so alle Kinder an einem Inhalt arbeiten
und zum anderen können die Kinder für sich selbst beobachten,
dass sie sich steigern.
Wenn sie sich gestern 4 Pfeile und heute schon 5 merken können,
dann wissen sie, dass sie etwas erreicht haben.
Wenn sie im obersten Level angekommen sind
und dann zu Hause mit Papa mal abgleichen,
dann wissen sie, dass Schule was bringt.
Besser als Papa heißt es dann in der Schule mit stolz geschwellter Brust.
Es gibt Tage, da entwickel ich aus Leidenschaft etwas,
was ich in dem Umfang im Unterricht gar nicht brauche.
Ich mache Dinge doppelt,
weil sie mir in der ersten Version noch nicht gefallen
oder so einfach noch nicht brauchbar waren.
Das bringt mich nicht zur Verzweiflung,
sondern lässt die Dinge wachsen und reifen
und ich gehe in der Regel mit dem Gefühl nach Hause,
mein Bestes gegeben zu haben.
Wenn ich jetzt hier eine Möglichkeit habe,
meine Ergebnisse zu teilen,
andere anzuregen oder gar zu unterstützen,
dann kann daran nicht all zu viel verkehrt sein.
Ich würde mal sagen,
mit dieser Haltung arbeite ich und bin ausgespochen zufrieden.
So, und jetzt drücke ich kurzentschlossen auf Enter
und prüfe erst dann, ob ich gesagt habe, was ich im Gefühl hatte...
LG Gille
PS. Das leidige und zeitaufwendige Erklären
und Begreifen von Arbeitsaufträgen
fällt übrigens auch weg,
wenn man Aufgabenstellungen differenziert anbietet.