mit Zehnern und Einern sollten manche Kinder wirklich geraume Zeit
möglichst handelnd und anschaulich umgehen dürfen,
um zu begreifen, wie unser Zahlsystem aufgebaut ist
wie schwer das sein kann
und wie abstrakt es sich für viele Kinder anfühlt,
das bekommt man schnell raus,
wenn man in Minigruppen mit den Kindern dazu etwas macht...
gestern habe ich beispielsweise ein Kind begleitet,
dass 7 Zehner problemlos in der Stellenwerttafel eingetragen hat
und auch wusste, dass es sich hier um die Siebzig handelt,
(wenngleich die Schreibweise schwierig blieb)
aber bei einem Zehner war das Kind vollkommen irritiert...
ich hatte den Eindruck, dass es der Meinung war,
mit dem Bündeln etwas völlig neues zu erfahren
und sich nicht darüber im Klaren war,
dass das gleiche Prinzip schon bei den kleinen Zehnern (der 10 und 20) greift
und eigentlich bekannt sein könnte...
also der ZR 10 (und 20) wird anfänglich nicht als Teil des ZR 100 verstanden,
sondern als etwas anderes; nicht übertragbares, verbundenes, eingeschlossenes...
wenn man die 100 einführt bzw. auf den Zahlenraum von 20 auf 100 erweitert,
neigt man erfahrungsgemäß als Lehrer*in dazu,
das Stellenwertsystem als bekannt vorauszusetzen,
aber die Praxis zeigt, dass man damit die Vorraussetzung der Kinder überschätzt
das Dezimalsystem wird mit den kleinen Zahlenräumen (ZR 10 und 20)
noch nicht wirklich oder vollständig erklärt
und so sollte man als Lehrer*in im Kopf haben,
dass man hier wieder wirklich verweilen muss,
und zwar ganz einfach bei den Z-Zahlen und ZE-Zahlen selber
damit sich in den Kinderköpfen auch die wichtigen Grundstrukturen verankern können...
ich habe jetzt diese Kartei erstellt,
lasse die Kinder dazu auch passend mit Dienesmaterial legen
- oder mit echten Eierkartons hantieren -
und dann auch in einer Stellentafel eintragen,
um die Zahlen wirklich anschaulich vor Augen zu haben
und so eine Vorstellung des Bündelns zu festigen...
erst dann ergibt das erste Rechnen im Zahlenraum bis 100 wirklich Sinn
und kann auch auf Mengenebene verstanden werden...