Worum geht es beim Grundwortschatz?
Seit einiger Zeit gibt es in NRW und auch in anderen Bundesländern einen verbindlichen Grundwortschatz, der in der Grundschule erarbeitet werden soll.
Ähnliche Vorstöße hat es über die Jahrzehnte immer mal gegeben und gemeinsam sind allen Kozepten wohl zwei Anliegen:
- das systematische Zusammenstellen eines Wortschatzes für Rechtschreibübungen,
um Beliebigkeit zu verhindern und gewisse Kriterien zu erfüllen
(Berücksichtigung aller Rechtschreibphänomene, der häufigsten Wörter im Deutschen und der häufigsten Fehlerwörter) - Wie kann ich im Deutschunterricht der Grundschule so mit diesem Wortschatz arbeiten, dass die meisten Kinder wirklich auch dauerhaft die richtige Schreibweise abspeichern und modellhaft auch auf andere Wörter übertragen?
Was beinhaltet Katjas Konzept?
Vor ca. 15 Jahren habe ich angefangen, mich sehr intensiv mit diesen Fragestellungen zu beschäftigen und damals einen Wortschatz und dazugehörige Materialien entwickelt und immer wieder modifiziert. Ich arbeite seitdem in allen meinen Klassen damit und manch eine Kollegin hat sich mir angegeschlossen.
"Mein" Grundwortschatz deckt die oben genannten Anforderungen ab, umfasst ca. 700 Wörter und entspricht in weiten Teilen dem Grundwortschatz NRW.
Das Wortmaterial ist auf kleine faltbare Hefte verteilt (immer 48 Wörter pro Heft) und ich kopiere die Vorlagen auf DIN A3.
Es gibt 15 Wörterhefte: Heft A bis Heft O.
Die Wörterhefte sind in der Praxis sehr gut handhabbar
- anders als bei einem System mit Karteikarten, nehmen sie kaum Platz weg, einzelne Karten können nicht verloren gehen und wenn ein Heftchen mal auf den Boden fällt, ist es nicht so ein Drama, wie bei einer Kiste mit vielen Einzelkarten.
Die Arbeitsschritte
Die Arbeit mit den Wörterheften kann begonnen werden, sobald ein Kind in der Lage ist, kurze Wörter sicher zu erlesen.
Es erlernt dann mit dem Heftchen das verdeckte Abschreiben:
- ein Wort lesen und einprägen,
- das Heftchen verdeckt weglegen und
- das Wort dann aus dem Kopf in ein Lernwörterheft schreiben
- Nach dem Vergleich mit der Vorlage wird neben dem Wort ein Kästchen angekreuzt.
- Dann geht es zum nächsten Wort und der Ablauf wiederholt sich, bis schlussendlich das ganze Heft bearbeitet ist.
- Entsprechend der drei Abkreuzkästchen neben den Wörtern hat das Kind aus Repetionsgründen drei Durchgänge pro Heft.
Diese können widerrum auf dem Arbeitsplan angekreuzt werden. - Nach den Abschreibrunden gibt es Übungen zu den Wortarten, zum Trennen der Wörter, zu Wortfamilien und Differenzierungsschleifen.
Die Vorgehensweise kann natürlich auf vielerlei Art differenziert werden und digitale Medien können mit einbezogen werden.
Nach einer Einführungszeit reicht es erfahrungsgemäß aus, 2 mal pro Woche für ca. 20 Minuten das Lernwörtertraining durchzuführen.
In der Materialsammlung enthalten sind neben einer ausführlichen Anleitung auch noch verschiedene andere Übungsmaterialien, so dass man im Prinzip damit den gesamten Bereich Grundwortschatz sichern für die 4 Grundschuljahre abdecken kann.
Auch der Umgang mit Fehlern und dem Lernstand angemessene konzeptionelle Entscheidungen werden thematisiert.
Vorteile des Konzepts
Anders als bei Konzepten, die eher am Schreibtisch oder unter besonderen Bedingungen (z.B. in Zusammenarbeit mit Universitäten) entstanden sind, ist dieses Lernwörtertraining im normalen Schulalltag differenziert und realistisch durchführbar.
Es ist wirksam, wenn man es ritualisiert einsetzt, den inhaltlichen Grundgedanken folgt und sie nicht unangemessen verkürzt oder verändert.
Führt man es im ersten Schuljahr Stück für Stück ein, können die Kinder immer selbstständiger damit arbeiten und auch mitentscheiden, was sinnvolle nächste Lernschritte für sie sind.
Obwohl das Material umfangreich ist, benötigt man nicht wahnsinnig viel Platz dafür in der Klasse. Wenn man beginnt, erhält jedes Kind ein kleines Schreibheft (Lernwörterheft) mit einem eingelegten Wörterheftchen und es kann losgehen.
Durch die kleinen Lerneinheiten von 20 Minuten und die abwechslungsreichen Übungsformen sind die Kinder gut zu motivieren und es ist auch kein Problem, die Grundwortschatzarbeit in Vertretungsstunden, einem Wochenplan oder der Lernzeit einzubinden.
Der Modellwortschatz ist durchdacht zusammengestellt, entspricht den Vorgaben der Lehrpläne und gibt mir die Sicherheit, an einem roten Faden entlang zu arbeiten und nicht in der Willkür von 75.000 Wörtern der deutschen Sprache zu versinken. In vielen Lehrwerken orientiert man sich bei der Wortwahl eher an inhaltlichen Themen, was ich im Hinblick auf Rechtschreibung als weniger sinnvoll erachte.
Wie kannst du Katjas Materialsammlung bekommen?
Alles hier im Lernstübchen Stück für Stück zu veröffentlichen, würde vermutlich den Rahmen sprengen, so dass ich mich entschlossen habe, alles in einem umfangreichen pdf-Dokument (von knapp 120 Seiten) zusammenzustellen. Wer daran Interesse hat, kann sich bei mir (steptouch@email.de) melden und die gesamte Materialsammlung für eine kleine Aufwandsentschädigung von 10 Euro 💶 bei mir erfragen.