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07.08.2020

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Martina Lengers

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Liebe Gille, vielen Dank für deine ausführliche Antwort und das Heft für den Zahlenraum bis 20! Ich bin mittlerweile auch soweit, dass ich wohl die grundlegenden Themen mit allen Kindern mal durchgehen werde, um ihnen dann auch die Möglichkeit zu geben, sich selbst einzuschätzen. Ich muss mir in den nächsten Tagen auf jeden Fall noch darüber klar werden, wie ich mit den Hausaufgaben bei den Kindern umgehe, die von den wiederholten Inhalten über- oder unterfordert sind. Da würde ich gerne sinnvoll differenzieren - ohne mich in einem Wust von vielen verschiedenen Aufgaben zu verstricken. Ich hoffe, du hattest heute einen guten Schulstart! So langsam wird sich der Nebel bezüglich dessen was schon geht und was nicht sicher Stück für Stück lichten. Liebe Grüße Kathrin
von KathrinWie am 10.08.2020 um 20:58 Uhr 0
Ich beschäftige mich gerade auch mit den Hausaufgaben. Ich mache immer die Erfahrung, dass sich das im Laufe des Schulalltags gut finden lässt, aber für die Planung der ersten Hausaufgaben ist das natütlich sehr schwierig. Während die einen gerne im neuen Arbeitsmaterial loslegen würden, sind genau diese Hefte für andere viel zu schwer und auch so, dass man sie gar nicht allen Kindern geben wird. Für Mittwoch und Donnerstag also eine Hausaufgabe zu planen, die alle Kinder motiviert, das ist tatsächlich nicht leicht. Vielleicht mache ich es so, dass ich den Kindern ihre Lerntagebücher mitgebe und eine Ideensammlung, was sie darin machen können. LG Gille
von Gille am 11.08.2020 um 07:49 Uhr 0
antworten
Liebe Gille, ich finde einen gesonderten Beitrag zu diesem Thema sehr sinnvoll und ich konnte in den letzten Tagen schon merken, dass mich selbst unser kurzer Austausch zu dem Thema schon mit neuen Gedanken und Ideen versorgt hat. Der erste Punkt auf meiner "mathematischen Tagesordnung" wird sein, dass ich mit den Kindern nochmal bespreche, warum es eigentlich so wichtig ist, dass jeder auf seinem aktuellen Lernstand weiterarbeitet und dass es nicht darum geht, derjenige zu sein, der das Meiste kann und in allem am besten ist. Ich habe in meiner jetzigen Klasse nur zwei Schüler, die in Sachen "Zahlen" richtig fit sind. Dann ein sehr großes Mittelfeld und viele Schwache. Leider schaffen es die beiden starken Schüler auch ganz wunderbar, ihre Mitschüler immer wieder spüren zu lassen, dass sie alles besser können als die anderen. Ständig wird reingerufen "Ach, das ist easy für mich!" und wenn sie an schwierigeren Aufgaben arbeiten, dann muss das immer kommentiert werden mit "Das hast du uns jetzt gegeben, weil das - was die anderen machen - für uns viel zu leicht ist, ne?". Da ausreichend Geduld und Gelassenheit aufzubringen fällt mir so manches Mal wirklich schwer. Ich wollte in Mathe so einsteigen, dass ich auf drei verschiedenen Niveaustufen beginne. Und zwar einmal mit dem ZR bis 6, bis 10 und bis 20. (Im ZR 20 vielleicht nochmal differenziert in leichter und schwerer.) Für jedes Niveau möchte ich ein anderes Tier verwenden, das die Aufgaben kennzeichnet und damit die Kinder eine Idee haben, was zu jeder Stufe gehört, möchte ich - evtl. mit einer kleinen Powerpoint Präsentation am Whiteboard Beispielaufgaben nennen. Um zu verdeutlichen warum es so wichtig ist, da anzufangen wo man steht, kam mir die Idee einen Jenga-Turm zu nutzen und den Kindern den Zahlenraum bis 6 als Fundament zu erklären, durch das der Turm stabil ist. Dann könnte man gemeinsam überlegen und herausfinden, was mit dem Turm passiert, wenn er auf den einzelnen Stockwerken (Niveaustufen) zu große Lücken hat. Ich hoffe, dass ich so nochmal einen anderen Zugang zu der Sensibilisierung für verschiedene "Lern-Level" finde als meine übliche Predigt, die sowohl den Kindern als auch mir schon zum Hals heraus hängt. Ich würde mich über einen Austausch zum konkreten Vorgehen hier sehr freuen und bin gespannt mehr darüber zu erfahren, wie deine ersten Schritte im Bereich "Zahlen" aussehen. Liebe Grüße Kathrin
von KathrinWie am 08.08.2020 um 08:39 Uhr 0
Liebe Kathrin, über deinen ausführlichen Beitrag freue ich mich sehr und dass dir der kleine Austausch schon gut getan hat, das finde ich auch gut. Auch bei mir ist es so, dass kleine Impulse von Außen mich immer schon auf die Spur setzen, mich nachdenken lassen und so auch weiterbringen. Rund um die Frage, wie die Kinder möglichst gelassen in ihrem Level arbeiten, ohne die anderen mit Vergleichereinen zu nerven, oder umgekehrt darunter zu leiden, dass sie noch nicht so weit sind, darüber müsste ich mir noch einmal Gedanken machen. Bei mir vermute ich, dass die Kinder manchmal unbemerkt vergleichen oder auch vielleicht ärgern, aber spürbar ist dieses Problem bei mir komischerweise nie gewesen. Ich vermute, dass die sicheren Kinder gerne weiterkommen wollten und die Kinder mit besonderen Bedarfen das auch grundsätzlich nicht so schlimm fanden. Wenn du schon oft mit den Kindern über dieses Thema gesprochen hast, dann ist dieser Weg offensichtlich nicht wirklich zielführend und du hast ja schon gute Ideen entwickelt. Ich werde erst einmal mit einer Standortbestimmung einsteigen und alle an das gleiche Material setzen und dann von dort aus zu differenzieren. Letztlich machen so die Kinder für sich die Erfahrung, dass es schön ist, wenn nach der Diagnose dann passendes Material kommt und vielleicht ist das auch noch ein Gedanke, der dir etwas geben kann. Wenn man selbst festlegt ist das vielleicht schneller mit dem so unschönen Vergleichen verbunden, als wenn man da die Kinder versucht, mit ins Boot zu holen. Das Heft, mit dem ich den Lernstand der Kinder ermitteln werde, das kommt heute. Damit werde ich auf jeden Fall einsteigen und dann schauen, wie ich weitermache. In den Ferien kann sich viel getan haben und ich bin schon sehr gespannt, wie die Kinder zurück in die Schule kommen werden. LG Gille
von Gille am 08.08.2020 um 09:33 Uhr 1
antworten
wie steige ich in Mathe ein, bei all den Unwägbarkeiten ...

breit differenzieren, das wird unsere Aufgabe sein ...


und ich bin sehr gespannt, wie sich das in der Schule umsetzen lassen wird,

denn neben den Kindern, die nicht auf einem Stand sein werden

(und das sind sie ja nie)

werden auch die Bedingungen, unter denen wir unterrichten müssen es nicht leicht machen...

sitzen bleiben, immer wieder Masken tragen, Abstand halten

und der Umgang mit Material nicht ohne Hürden...

da rollt doch so einiges auf uns zu


und neben der Motivation der Kinder wird auch der Lernstand wirklich weit auseinandergehen...


ich habe für mich mal eine Übersicht erstellt, was inhaltlich zu tun sein wird

und werde mit einem Arbeitsheft zur Standortbestimmung für alle einsteigen,

um erst einmal den Stand der Kinder zu erfassen...


dann möchte ich für die verschiedenen Bedarfe Selbstlernhefte

und Materialien zur Verfügung stellen

und hoffe sehr, dass wir so dann auch gut weiterarbeiten können...

ich vermute, dass auch die Eltern weiter sehr gut mit im Boot sein sollten

und man dann vieles auch entwickeln muss, wenn man genau weiß, was gebraucht wird

und sich auch umsetzen lässt...


hier möchte ich gerne einen Austausch anbieten,

(erste Kommentare zum Thema finden sich hier)

denn wie man im Unterrichtsalltag mit den gestellten Anforderungen konkret umgeht,

das kann sicher sehr verschieden sein und ich bin überzeugt davon,

dass viele gute Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten zusammengetragen werden können


scheut euch nicht, auch von ganz kleinen Dingen zu erzählen,

die ihr in euren Klassen umgesetzt habt, um die Kinder dort abzuholen, wo sie stehen,

von Föderideen zu erzählen, die auch die fitten Kinder weiterbringen

oder Möglichkeiten, wie sich die Kinder auch gegenseitig unterstützen können,

denn auch "Helferteams" könnte ich mir gut vorstellen...


ich bin gespannt, was wir zusammentragen können

und wenn wir hier erst einmal mit unseren Sorgen starten,

und sie hier zum Ausdruck bringen

dann wäre das übrigens auch ein guter Anfang!


LG Gille